Bevor der Freiberger Gemeinderat einen Lärmaktionsplan mit einer Verschärfung des Tempolimits auf der A 81 von 120 km/h auf 100 km/h beschließt, fordert die Freiberger FDP die Bekanntgabe aktueller Zahlen und Fakten. „Bevor man vorschnell Verbote und Einschränkungen beschließt, sollte man die Verhältnismäßigkeit prüfen und dann abwägen, ob die Eingriffe gerechtfertigt sind“, argumentieren die beiden Freiberger FDP-Gemeinderäte Carmen Dötterer und Dr. Thomas Baum. Bisher wisse man nur, dass von der Verschärfung des Tempolimits eine weitere Verminderung des Lärms um 1 db erwartet werde. Nachdem die Lärmbelastung der A 81 bei Freiberg unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert liege und der für viele Millionen aufgelegte Flüsterasphalt schon eine Lärmverminderung von 5 db gebracht habe, erscheine eine Verschärfung des Tempolimits um fast 17 Prozent für eine minimale Lärmreduktion unverhältnismäßig. „Das ginge uns zu stark in Richtung Symbolpolitik“, so die Gemeinderäte“ – zumal auf diesem Autobahnabschnitt schon die Möglichkeit bestehe, die Geschwindigkeit verkehrsabhängig zu regeln.
Um herauszufinden, ob möglicherweise markante Verbesserungen bei den Schadstoffemissionen eine Verschärfung des Tempolimits rechtfertigen würden, haben sich die FDP-Räte um aktuelle Daten hierzu bemüht. Die aktuellsten Zahlen, die das Bundesumweltamt veröffentlich habe, stammten allerdings aus den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts, seien also weit über 20 Jahre alt. Und auch wenn viele Automobilhersteller bei den publizierten Abgaswerten betrogen hätten und dafür zur Verantwortung gezogen werden müssten, sei klar, dass sich der Schadstoffausstoß der Autos seither vermindert habe. Bevor zu diesem Thema nicht aktuelle Zahlen präsentiert werden, könne die FDP deshalb einer Verschärfung des Tempolimits nicht zustimmen.